Die Frage nach dem Zusammenhang von Freiheit und Determinismus ist ein philosophisches Problem mit langer Geschichte. Auch in unserem alltäglichen Vorverständnis unterstellen wir, dass es hier Zusammenhänge gibt: Wenn wir bei unserem Handeln und Entscheiden vollständig determiniert sind, dann wäre es doch ungerecht, wenn wir für unser Handeln moralisch verantwortlich gemacht würden. So ungefähr lässt sich die fundamentale Intuition ausdrücken, dass Freiheit und Determinismus nicht miteinander vereinbar sind. Zu Beginn der 2000er Jahre wurde diese Debatte wieder einmal gesellschaftlich und wissenschaftlich breit diskutiert. Auslöser waren Forschungsergebnisse der Hirnforschung, die als Nachweis der Determiniertheit menschlichen Entscheidens und Handelns interpretiert werden. Andere Versionen eines solchen Determinismusverdachts sind die Naturgesetze, die ökonomischen Systemzwänge, die Macht der Gene oder auch das Schicksal oder ein allmächtiger göttlicher Wille. Aber stimmt es wirklich, dass unsere moralische Verantwortung durch Determinismus jeder Art außer Kraft gesetzt wird? Zwingt uns die naturwissenschaftliche Entzauberung des Menschen dazu, unser Selbstverständnis als verantwortliche Akteure aufzugeben?
Diesen Intuitionen und Fragen wollen wir in diesem Dialog gemeinsam nachgehen. Mit uns diskutiert Prof. Dr. Michael Quante.
Die Führung durch die Ausstellung findet im Anschluss an den Dialog gegen 17.30 Uhr statt.