Seien es die Belastungsgrenzen ökologische Systeme, die Begrenztheit bestimmter Rohstoffvorkommen, die 'limits to growth' oder politisch beschlossene Grenzwerte und Verbote – im Kontext 'Nachhaltigkeit' scheint es schnell primär um unterschiedliche Formen der Freiheitsbegrenzung zu gehen. Gleichzeitig zielt die „nachhaltige Entwicklung“ darauf ab, jedem Menschen die Freiheit auf ein „gutes Leben“ zu garantieren und in gleicher Weise dienen Einschränkungen von Handlungsmöglichkeiten einiger in bestimmten Bereichen oder an bestimmten Orten oft dem Erhalt von Handlungsoptionen anderer (bspw. zukünftiger Generationen).
Die Diskussion über Freiheit und ihre Grenzen im Kontext 'Nachhaltigkeit' fordert damit zu einer differenzierten und multiperspektivischen Auseinandersetzung mit diesen Begriffen auf: Wo sind der Freiheit des Menschen Grenzen gesetzt – wo und durch wen sollten und dürfen sie gesetzt werden? Über wessen Freiheit sprechen wir eigentlich: die einzelner Menschen? Die ganzer Gemeinschaften? Oder vielleicht auch die Freiheit nicht-menschlicher Wesen? Und was genau meinen wir, wenn wir über Freiheit sprechen? In der vom Zentrum für interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung (ZIN) der Universität Münster organisierten Diskussionsrunde erläutern Wissenschaftler*innen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen ihre Position zu den skizzierten Fragen. Im Anschluss an eine interdisziplinäre Diskussion haben auch die Zuhörer*innen Gelegenheit dazu, eigene Fragen und Standpunkte zu teilen.
Podiumsgäste: Prof. Dr. Christan Klein-Bösing, Institut für Physik, Prof. Dr. Nexhmedin Morina, Institut für Psychologie, Dr'in Carolin Bohn, Institut für Politikwissenschaft und Dr. Bernd Rosslenbroich, Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin),
Institut für Evolutionsbiologie, Uni Witten-Herdecke.
Moderation: Prof. Dr. Tillmann Buttschardt
Die Führung durch die Ausstellung findet im Anschluss an den Dialog um 17.00 Uhr statt.